Gerade habe ich wieder diese Media Markt Werbung gesehen. "Weihnachten wird unterm Baum entschieden!" Kindern, aber auch Erwachsenen wird eingetrichtert, dass nur die tollste Technik ein wirklich sinnvolles Geschenk ist... und man sich nur darüber wirklich freut. Wo ist die Zeit, in der man noch über Kleinigkeiten glücklich war? Jeden Tag sehe ich Berichte, in denen Eltern stolz erzählen, was sie ihren Kindern schenken. iPod. iPhone. iPad. Das sind die Top3-Geschenke...gefolgt von Nintendo3DS, einer Spielekonsole, Kameras,... Wo ist die Zeit, als sich Kinder noch nach Süßigkeiten und Spielzeug sehnten? Handys sind anscheinend mittlerweile schon im Kindergarten Statussymbole. Mich ärgert dieser ganze Stimmungswandel. Ich stehe noch zum guten, alten Weihnachten! :: Besinnlichkeit :: Familie :: Freude ::
Doch es gibt Momente, die mich noch Hoffen lassen,... es gibt tatsächlich noch Menschen, denen der eigentliche Sinn des Weihnachtsfestes noch am Herzen liegt, die Kleinigkeiten und das Zusammensein mit den Liebsten zu schätzen wissen. So einen Moment habe ich letzten Freitag erlebt, als ich bei einer Weihnachtsfeier für Kinder aus einem Kinderheim war. Ich hatte mich vor einigen Wochen spontan dazu entschieden wenigstens einem Kind zum Fest eine kleine Freude zu machen. Also schnappte ich mir einen Wunschzettel, der an einem Weihnachtsbaum im Fitti hing und besorgte eine passende Kleinigkeit. Normalerweise mag ich solche Spenden-Aktionen nicht...da man ja nie weiß, ob die Sachen wirklich ankommen. Doch dieses Mal hatte ich die Möglichkeit dabei zu sein. Das Kind und seine Reaktion zu sehen. Ich hatte auf das Päckchen, in dem sich ein Playmobil-Zoo-Auto befand, einen kleinen Stoffteddy gebunden. Für die meisten Kinder heutzutage nichts Besonderes...für den kleinen Jungen aber schon. Er freute sich schon wahnsinnig über die Sporttasche und den Schokoweihnachtsmann vom Fitnessstudio und als er dann "mein" bzw. sein Päckchen bekam, sah ich in leuchtende und einfach glückliche Kinderaugen. Er war so happy über seinen kleinen Playmobilkarton, packte ihn sorgfältig in seine neue Sporttasche und fragte gleich seine Betreuerin, ob er an dem Tag länger spielen dürfe, wenn er dafür das Fernsehen weglässt. Ich war total ergriffen und froh darüber, dass ich einem Kind eine Freude machen konnte. Doch das Schönste war, als er mit dem kleinen Teddybär erneut zu seiner Betreuerin und mir kam und meinte: " Schau mal, wie süß der Teddy ist!Der gefällt mir richtig gut...und weißt du was?...der beschützt mich heut Nacht!" Er lächelte, drückte das Bärchen an sich und ging zurück an den Tisch zu seinen Freunden. Ich glaube, das war mein Weihnachtsmoment!
In den darauf folgenden Stunden war ich tief berührt...glücklich einerseits, einem kleinen Jungen eine Freude gemacht zu haben und zu sehen, dass es doch noch Menschen/Kinder gibt für die die kleinen Dinge die wahrhaft Großen sind. Andererseits war ich traurig zu wissen, dass ich nur einem Kind für einen relativ kurzen Moment ein wenig Glück bescheren konnte und es zu viele Menschen gibt, die viel mehr helfen könnten, es aber nicht tun.
